Laut der jüngsten BCG-Umfrage machen sich 39% der Beschäftigten Sorgen über die Entwicklung der künstlichen Intelligenz. Kann man KI überhaupt sicher und verantwortungsvoll einsetzen? Werden Arbeitsplätze verschwinden? Und was ist mit Voreingenommenheit, Verantwortlichkeit und Regulierung?
In diesem Artikel untersuchen wir die Auswirkungen von KI auf dein Unternehmen. Und wir erklären, wie du die Chancen und Risiken von AI richtig handhabst, um das Wohlergehen deiner Beschäftigten zu schützen.
Der Aufstieg von KI am Arbeitsplatz
Was ist KI noch mal? Kurz gesagt: Künstliche Intelligenz (KI) bedeutet, dass eine Maschine komplexe Aufgaben übernimmt, die normalerweise von einem Menschen erledigt werden. Dazu gehören Verwaltungsaufgaben, die Analyse von Daten, Sprache oder Objekten und logisches Denken. Aber dank der generativen KI geht es zunehmend auch um kreative Arbeit – wie das Schreiben einer E-Mail mit ChatGPT.
Und ein Großteil der KI ist dank der Algorithmen selbstlernend: Je mehr Daten du ihr zuführst, desto intelligenter wird die Technologie.
Der Einsatz von KI-Technologie hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Laut einer Studie der Boston Consulting Group setzten 2018 noch 22% der Unternehmen weltweit KI ein. Bis Anfang 2023 hat sich diese Zahl auf 50% der befragten Unternehmen verdoppelt.
Die Vorteile von KI für dein Unternehmen
Die Zunahme der professionellen Nutzung von künstlicher Intelligenz ist nicht überraschend, da KI auf den ersten Blick viele Vorteile für Unternehmen bringt.
Der größte Wert liegt in der Tatsache, dass KI-Technologie alle Arten von Prozessen automatisieren kann. Und das wiederum führt zu mehr Effizienz und großen wirtschaftlichen Gewinnen. Laut dem Beratungsunternehmen PwC könnte künstliche Intelligenz der Weltwirtschaft bis zum Jahr 2030 bis zu 15,7 Billionen Dollar einbringen.
Wenn wir uns näher mit den wirtschaftlichen Vorteilen befassen, können wir 3 positive Auswirkungen von KI entdecken:
- Innovation: Vor allem in Kombination mit Algorithmen ermöglicht KI alle Arten von neuen Arbeits- (und Lebens-)weisen.
- Höhere Produktivität durch die Automatisierung von manuellen Routineaufgaben. Maschinen können diese Aufgaben schneller, fehlerfrei und rund um die Uhr erledigen.
- Schnelle Analyse von Daten, die bei der Entscheidungsfindung innerhalb einer Organisation helfen kann.
Künstliche Intelligenz hat bereits viele neue, innovative Geschäftsmodelle ermöglicht, die Teil unseres täglichen Lebens geworden sind. Wie der virtuelle Assistent auf deinem Smartphone oder ein Chatbot, der den Kundenservice teilweise digitalisiert.
Das liegt daran, dass die KI-Technologie in der Lage ist, eine enorme Menge an Informationen gleichzeitig zu verarbeiten – weit mehr, als ein Mensch in seinem Leben jemals selbst analysieren könnte. Und damit hilft sie z. B. IT-Unternehmen oder anderen Abteilungen, die mit großen Datenmengen arbeiten, Modelle zu erstellen und Trends auf der Grundlage dieser Daten vorherzusagen.
Auch Unternehmen des Einzelhandels und der Konsumgüterindustrie nutzen KI, um das Kundenerlebnis durch personalisierte Produktempfehlungen zu verbessern. Denk nur an die intelligenten Algorithmen hinter den Anzeigen, die du auf Google, Linkedin oder Instagram siehst.
Und auch in der Personalabteilung wird künstliche Intelligenz zunehmend eingesetzt. Dort kann sie manuelle Aufgaben effizienter machen – von der Gehaltsabrechnung über das Screening von Lebensläufen für die Personalbeschaffung bis hin zur Überprüfung von Videobewerbungen.
Die Risiken, die du kennen solltest
Der Return-on-Investment von KI ist also eindeutig. Durch die Rationalisierung von Prozessen können Unternehmen viel Zeit und Geld sparen.
Aber es gibt natürlich auch die Kehrseite der KI-Medaille.
Eine der Risiken der KI ist, dass sie nicht inklusiv ist. Im Jahr 2018 machte KI Schlagzeilen, weil sie bei der Überprüfung von Lebensläufen für Bewerbungen bei Amazon als voreingenommen eingestuft wurde. Sie benachteiligte weibliche Bewerber*innen. Und selbst im Jahr 2020 war die Gesichtserkennungstechnologie von Microsoft und IBM noch voreingenommen: Sie erkannte die Gesichter von weißen Männern besser.
Der Einsatz von KI-Technologie birgt auch einige große Risiken:
1. Vorurteile und Inklusivität
KI liefert nur Ergebnisse, die auf den Daten basieren, mit denen wir sie füttern. Sie kann nicht über den Input hinausgehen, den sie erhält.
Eine der Gefahren der KI-Technologie ist daher, dass sie Voreingenommenheit – Vorurteile – und sogar diskriminierende Ergebnisse liefern kann.
Wenn du der KI voreingenommene oder uneinheitliche Daten als Input gibst, z. B. mehr Daten über ein Geschlecht oder eine Hautfarbe, wird auch der Output voreingenommen sein. Deshalb ist es gut, wenn du versuchst, Voreingenommenheit zu vermeiden, indem du vielfältige Daten verwendest und die KI-Ergebnisse oder die Regeln hinter einem Algorithmus regelmäßig von einem Menschen überprüfen lässt.
2. Datenschutz und Datensicherheit
KI und Algorithmen arbeiten mit riesigen Datenmengen. Und die Frage ist, ob jede KI-Technologie diese Daten mit der gleichen Sorgfalt behandelt. Um zum Beispiel ChatGPT zu nutzen, musst du ein Konto anlegen und der Chatbot speichert alle deine Suchanfragen.
Achte also darauf, dass du nicht einfach die persönlichen Daten deiner Kund*innen oder Mitarbeiter*innen für die KI verwendest; frage immer um Erlaubnis. Überprüfe auch die Datenschutzrichtlinien der Technologie – zum Beispiel, ob die Daten an andere Parteien weitergegeben werden.
3. Transparenz und Rechenschaftspflicht
Viele KI-gesteuerte Modelle machen Vorhersagen oder geben Antworten, ohne zu erklären, auf welcher Logik sie beruhen. Hast du ChatGPT schon einmal eine Frage gestellt? Dann bekommst du mit der Antwort keine Quellenangabe.
Die Maschine gibt nur die endgültige Schlussfolgerung wieder, ohne deutlich zu machen, welche Quellen, Beweise und Gedankengänge zugrunde liegen. Vor allem, wenn du KI einsetzt, um Entscheidungen zu treffen – zum Beispiel über die Eignung eines*einer Bewerber*in bei der Einstellung oder für Diagnosen im Gesundheitswesen – ist das ein wichtiger Punkt.
4. Verlust von menschlichem Kontakt
Ein Risiko der Automatisierung besteht darin, dass wir immer weniger menschliche Interaktion haben. Dabei scheinen wir in Zeiten der technologischen Entwicklung ein größeres Bedürfnis nach sozialen Kontakten zu haben.
Psychologin Britt Slief erklärt: „Die soziale Gesundheit hat einen großen Einfluss auf unsere Lebensqualität. Als Menschen brauchen wir genügend soziale Kontakte für unser Wohlbefinden, aber auch mit genügend Tiefe. Gute Beziehungen sind der größte Faktor für Glück – das zeigen alle Untersuchungen.”
Wenn du also KI häufiger in deinem Unternehmen einsetzen willst, ist es wichtig, dass du dir auch Gedanken darüber machst, wie du den menschlichen Kontakt aufrecht erhalten willst.